Chronologischer Überblick: Die Zeichenstäbe von Nestler Quelle: Guus Craenen: Albert Nestler - Innovation und Qualität, 2001 1851:16. November, (Christian) Albert Nestler wird in Lahr geboren. Sein Vater betreibt eine Weberei an der Bahnhofstraße.
1876:Albert Nestler heiratet Luise Bähr aus Friesenheim, einem Ort in der Nähe von Lahr.
1878:28. März, Gründung der
Maaßstabfabrik Beck und Nestler durch den Kaufmann Albert Nestler und den Optiker Theophil Beck aus Schaffhausen. Es werden Maßstäbe, Zeichengeräte und Fotostative gefertigt.
1880:Die Rechenstabfertigung wird zusätzlich in das Produktionsprogramm aufgenommen. Bau eines zweistöckigen Fabrikgebäudes.
1881:Theophil Beck scheidet aus der Firma aus. Albert Nestler wird Alleininhaber.
1895:Der Firmenname wird in
Albert Nestler geändert.
1899:Das Fabrikgebäude von 1880 brennt nieder.
1901:24. Juli, Albert Nestler stirbt. Die Söhne Albert jr. und Richard übernehmen die Leitung des Unternehmens. Die Firma wird in eine OHG (Offene Handelsgesellschaft) umgewandelt.
1901 - 1913:In dieser Periode wird mit 12 Systeminnovationen die Basis für den wichtigsten Teil des Sortiments gelegt.
1902:Max Rietz erhält 1902 das DRGM 181 110 für einen Rechenstab mit Kubikskala. Nestler übernimmt die Rechte und beginnt 1903 mit der Fertigung dieses Systems, das für Nestler zum Paradepferd des Firmensortiments wird.
1911:Großzügiger Fabrikneubau in Stahlbetonkonstruktion an der Tiergartenstraße.
1913:Ein Holzhandel wird eingegliedert und dem Betrieb ein Sägewerk angefügt, um von Zulieferern unabhängig zu sein.
1921:Eine große Werkhalle für Mechanik und Schlosserei wird an der Bahnhofstraße errichtet. Bau von zwei großen Holz-Lagerschuppen.
1922:27. März, Umwandlung der OHG in eine Aktiengesellschaft. Albert und Richard Nestler sind die Aktionäre. Die Brüder erschließen neue Exportmärkte in Europa und Südamerika.
1923:5. September, Gründung der Maßstabfabrik Schaffhausen A.G., an welcher Richard und Albert jr. Nestler maßgebend beteiligt sind.
1923:Für das Errichten weiterer Holz-Lagerplätze wird ein Werkgelände an der Westendstraße erworben.
1929:Das Sägewerk wird an die Westendstraße verlegt, und es werden zwei große Holz-Lagerschuppen zur Ergänzung der Lager an der Gutenbergstraße gebaut.
1930:Erster Duplex-Rechenstab. Nestler erhält das DRP 503 246 für einen doppelseitigen Freiblickläufer.
1934:Ankauf eines früheren Proviantamtes als Lagerhaus und Einbau eines neuen Sägewerkes mit Gleisanschluss.
1935:Nach erneutem Brand erfolgt die Modernisierung des Maschinenparks.
1938:Das Unternehmen ist zum weltgrößten Hersteller von Rechenstäben geworden, mit 600 Arbeitskräften und Export nach 60 Staaten.
1945:21. Februar, Bombenangriffe zerstören 40 % des Hauptwerkes. Der Gebäudeschaden nach Baupreisen von 1914 beträgt RM 150 000,-; Zerstörung und Beschädigung von Maschinen im Werte von RM 177 000,-.
1946:Mai, Requisition und Demontage von 66 der schwersten Maschinen durch die französische Besatzungsmacht, darunter Spezialmaschinen aus Eigenbau im Wiederbeschaffungswert von RM 512 000,-.
1951:Gründung einer Verkaufsgesellschaft in der Form einer KG (Kommanditgesellschaft), die den Vertrieb der Produkte der Albert-Nestler-Werke übernimmt.
1952:Der erste Rechenstab aus Anagit (Polystyrol) wird gefertigt. Die Gängigkeit der Rechenstäbe wird verbessert durch elastische Stahlfedern, die im Stabboden eingelassen sind.
1954:Der Wiederaufbau ist weitgehend vollzogen. (Kurt) Richard jr. und Erich Nestler leiten das Unternehmen. Es sind 500 Mitarbeiter tätig. Erstellung eines Erweiterungsbaues an der Bahnhofstraße. Der Schwerpunkt der Produktion hat sich auf die Herstellung von Zeichentischen und -maschinen verlagert.
Die Verbindung von betrieblicher Auflockerung, Rationalisierung der Fertigung sowie Ausdehnung der Produktionsleistung führt im Jahre 1954 zu einem gegenüber 1953 um 25 % erhöhten Umsatz.
1964:Erster Duplex-Rechenstab aus Astralon (Polyvinylchlorid). Dieser Kunststoff hat bessere Eigenschaften als das bisher verwendete Anagit.
1967:In den USA entwickelt Hewlett-Packard den ersten Taschenrechner. Zu Anfang ist der Preis sehr hoch; in den Jahren danach sinkt er jedoch trotz steigender Zahl der Funktionen.
1968:17. Mai, Umwandlung der Nestler AG in eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung).
1969:1. Januar, Erich und (Kurt) Richard Nestler scheiden aus der Geschäftsführung aus. Heinrich Friedrich und Karl Rieker übernehmen die Geschäftsführung.
1972:Unter dem Druck des wachsenden Angebots an Taschenrechnern wird die Produktion von Rechenstäben gedrosselt und schließlich ganz eingestellt.